Einführung der großen SL-Zeit


Es ist Donnerstag 8:15 Uhr in der Don-Bosco-Schule. Die Türen gehen auf, Kinder eilen mit Federtasche, Frühstück und ihrem blauen Heft unter dem Arm geschäftig über die Flure. Chaos? Nein. Große SL-Zeit. Insider wissen: SL heißt Selbstständiges Lernen. Gab es an unserer Schule gefühlt immer schon in den Klassen – hieß am Anfang „Freie Stillarbeit". Jetzt denken wir größer. Der endgültige Name soll noch besser klingen und ist noch nicht gefunden – wir nehmen uns auch beim Namen Zeit, es gut zu machen.
Was im letzten Schuljahr mit einer Probephase begann, wird in diesem Schuljahr weiterentwickelt und verbessert. Die Idee: Alle Kinder suchen sich den Lerngegenstand, eventuelle Lernpartner, den Raum und die Form der Präsentation selbst aus. Klassen und Jahrgänge mischen sich. Die Kinder übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Lernen. In besagtem blauen Heft gibt es eine Übersicht mit den Räumen, in denen Lehrer den Kindern als Ratgeber zu verschiedenen Bereichen begleitend zur Seite stehen.
Es gibt Räume für ein Silentium, in denen die Kinder an Heften arbeiten, Aufgaben aus dem Unterricht beenden und üben können; einen Matheraum, einen Schreibraum, einen Geometrieraum. In der Halle wird geforscht und experimentiert. In einem anderen Raum können Kinder die Präsentation ihrer Lernergebnisse vorbereiten. Kinder aus der vierten Klasse können in der Zeit ihr Kochdiplom machen. Im Werkraum werden gerade die Mosaike erstellt, die den Weg ins grüne Klassenzimmer schmücken sollen (siehe „Grünes Klassenzimmer", „Lebenswerte Schule", Ausgabe 2021, Seite 12). Natürlich gibt es auch das Angebot, auf unserem Acker zu arbeiten (siehe „Wir ackern mit" hier auf der Website). Schüler aus unserer Weiterführenden Schule bieten im Rahmen ihres Projektes „Schüler gestalten Schule" ein Angebot zur „Seelenruhe" an. Ein besonderes Highlight bieten der Sekretariatsdienst und der Hausmeisterdienst, bei dem ein bis zwei Kinder Frau Möller und Herrn Burchert unterstützen.
Im Vorfeld haben die Kinder ihr Projekt im blauen Heft eingetragen:
Welches Ziel habe ich?
Wo arbeite ich?
Was brauche ich?
Mit wem arbeite ich?
Das ist noch wichtig!
Am Ende des Lernprojektes tragen die Kinder ihre Erkenntnis ein und nehmen sich ein neues Projekt vor.
Zwischen Freitag und Mittwoch klammern sich die Kinder in dem Raum ein, der zu Ihrem Projekt passt. Die Plätze sind limitiert, was an der Klammertafel durch graue Felder angezeigt ist. Eventuell müssen sich die Kinder einen anderen Raum suchen. Die Klammertafel kennen sie durch den Hort, der wegen seines offenen Konzeptes schon lange mit diesem Instrument arbeitet.
Am Donnerstag geht es weiter. 8:15 Uhr. Kein Chaos - selbstständiges Lernen!





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