Wer bewegt die Welt?


Ferienakademie der katholischen Akademie Hamburg in den Sommerferien 2015

Unter dem Thema der Ferienakademie der katholischen Akademie Hamburg „Wer bewegt die Welt“ konnte ich mir anfangs nichts Genaues vorstellen und so fuhr ich in meinen Sommerferien voller Erwartungen und gespannt auf eine erlebnisreiche Woche nach Hamburg.

Im St. Ansgar-Haus in Hamburg wurde ich von Dr. Stephan Loos, dem Akademiedirektor, Sabine Poplat, Martina Marschalk und Pater Roser begrüßt. In einer anschließenden gemeinsamen Runde mit allen anderen Teilnehmern, die von den drei katholischen Schulen in Hamburg zur Teilnahme vorgeschlagen und ausgewählt wurden, wurde uns der Ablaufplan für die Woche vorgestellt und wir bekamen einen ersten Überblick über unsere Gesprächspartner. Schon am ersten Abend hatten wir viel Spaß miteinander und haben uns alle sehr gut verstanden.

In zwei verschiedenen Gruppen besuchten wir zunächst Menschen im Raum Hamburg, die sich mit ganz unterschiedlichen Themen befassen und doch alle mit ihrem Tun die Welt ein kleines Stück bewegen. Meine Gruppe fuhr zum „Dialog im Stillen“ und zum „Dialog im Dunklen“ in Hamburg. Dort konnten wir selbst erleben, wie es ist, die Welt nicht mit allen Sinnen wahrnehmen zu können. Aus dem Gespräch mit Miro Miletic, der nur noch 3 % Sehvermögen hat, konnten wir mitnehmen, dass man auch mit einer solchen Einschränkung vollkommen glücklich und froh leben kann.

Anschließend ging unsere Reise nach Billerbeck zum Kloster Gerleve; hier trafen wir Pater Prof. Dr. Elmar Salmann. Es war sehr faszinierend, ihm zuhören und seinen Ansichten von der Welt und den Menschen zu folgen. Eine Aussage von ihm ist mir sehr präsent geblieben: Er erzählte, er sei zufrieden mit der Endlichkeit und betrachte es mit Sorge, dass die heutige Gesellschaft sich eine Unendlichkeit wünscht und Angst hat, etwas zu verpassen.

In Mülheim trafen wir schließlich wieder alle zusammen und konnten uns gegenseitig von interessanten Gesprächen berichten.

In den folgenden Tagen besuchte meine Gruppe die Keramische Werkstatt Margaretenhöhe in Essen und sprach mit der Töpferin Young-Jae Lee. Ihre Hingabe für ihre Arbeit und der daraus resultierende Erfolg in der ganzen Welt waren sehr beeindruckend. Interessant waren zudem die Gespräche mit Frau Heinen-Esser, der Vorsitzenden der Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe und Frau Bremer von RWE.

Doch auch die Freizeit kam nicht zu kurz. So haben wir Wildwasser-Rafting auf der Ruhr gemacht, was allen viel Spaß bereitete. Zudem besichtigten wir die Villa Hügel, den einstigen Wohnsitz der Familie Krupp, und erhielten eine Führung in der Zeche Zollverein. Auch das „Unperfekthaus“ in Essen, das Atelierhaus für Künstler, haben wir besucht.

Am Ende der Woche versuchten wir in Kleingruppen eine Antwort auf die Frage „Wer bewegt die Welt?“ zu finden und haben uns dabei überlegt, was genau wir aus den Begegnungen und Gesprächen für uns mitnehmen können. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass jeder die Welt ein kleines Stück bewegen kann, wenn man sich engagiert und sich für das stark macht, was man erreichen will.

Diese wunderschöne, erlebnisreiche und lehrreiche Woche ließen wir am Abend mit einem gemeinsamen Grillen ausklingen und fuhren nach einer kurzen Feedbackrunde, in der es nur positive Beiträge gab, am nächsten Morgen glücklich und auch ein wenig erschöpft zurück nach Hamburg.

Ein großer Dank gilt der Katholischen Akademie Hamburg und unseren vier Begleitern, die diese Reise super organisiert und vorbereitet hatten, sodass es für alle ein riesiger Erfolg war.

Ich empfehle es jedem, der die Chance hat, eine solche Reise zu machen, sie zu nutzen, denn man konnte so viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln, die man so schnell nicht vergessen wird.

Johanna Flacke





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