„Deshalb sind die Schüler bei uns“


Was machen wir anders? Diese Frage bewegt katholische Schulen heute an vielen Orten. Unterscheidet sich eine Schule der Bernostiftung von einer anderen – nicht nur im Fach Religion, auch in Mathe, Sport und in der Leitung?

Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Schulen der Bernostiftung für das Pilotprojekt „Theologische Qualifizierung und spirituelle Begleitung von Lehrkräften" ausgewählt. 25 Schul- und Hortleiter und ihre Stellvertreter haben an dieser Fortbildung, gestützt vom „Institut für ignatiatische Pädagogik in Ludwigshafen, teilgenommen. Am Ende ziehen beide Seiten ein positives Fazit – und wissen: Es geht weiter. „Ein Ziel ist, dass wir das, was wir tun, ständig reflektieren", sagt Dr. Daniel Kux, Referatsleiter für Pädagogik in der Bernostiftung. „Unser christliches Menschenbild ist vor allem dann wichtig, wenn wir schwere Entscheidungen treffen müssen." Geistlich geprägte Leitung verlangt eine Haltung, die die Dinge beim Namen nennt, das Gegenüber ernst nimmt und zu Wort kommen lässt – etwa durch die „Schülermitverwaltung".

Ein weiteres Ziel: Spirituelle Elemente sollen in den Kollegien zu Hause sein, etwa durch gemeinsame Besinnungstage. Was die Bernostiftung mit ihrer Diaspora-Situation interessant macht, ist der Kontakt zu nichtchristlichen Schülern. Daniel Kux: „Auch Nichtchristen haben spirituelle Bedürfnisse. Wir müssen ihnen entgegenkommen. Aber das geht natürlich nicht, wenn wir nur Schulmessen anbieten."

Die großen Gestalten der christlichen Spiritualität wie die Ordensgründer Benedikt, Franziskus und Ignatius von Loyola können dabei helfen. „Der Schlüssel von allem ist die Kommunikation", sagt die Theologin Ulrike Gentner. Sie gehört zur Leitung des Zentrums für ignatianische Pädagogik und hat das Projekt begleitet. „Durch die Türen des anderen gehen", so lautet etwa ein Wort des Hl. Ignatius, das eine geistliche Kommunikationshaltung ausdrückt. Von Ignatius könne man lernen, Spannungen nicht zu unterdrücken, sondern als etwas Konstruktives zu sehen, als Quelle neuer Gedanken und Entwicklungen. Die geistliche Rückbindung soll noch stärker Markenzeichen der Schulen der Bernostiftung werden. Daniel Kux: „Deshalb sind die Schüler bei uns, weil wir diese andere, geistliche Dimension haben."

Eine begleitende Evaluation des Projekts wird auf Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz von der Universität Münster durchgeführt. Dankbar sind die Kooperationspartner der Bernostiftung und des Zentrums für ignatianische Pädagogik auch dem Bonifatiuswerk. Es förderte die Maßnahme und konnte so zum Gelingen erheblich beitragen.


Foto: Ein Pilotprojekt: Abschlussgottesdienst mit Zertifikatsübergabe in Hamburg. Ganz links im Bild: Dr. Lukas Schreiber vom Bereich „Glaube und Bildung" im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, ganz rechts: Stiftungsdirektor Thomas Weßler und Weihbischof Horst Eberlein.





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